Krieg in der Ukraine: Russland weist Verantwortung für Drohnen-Absturz zurück, bezichtigt USA der Spionage für Kiew +++ USA geben Russen

Das Wichtigste in Kürze:

Ein russischer Kampfjet ist über dem Schwarzen Meer mit einer amerikanischen Militärdrohne zusammengestossen. Das unbemannte Fluggerät musste darauf zum Absturz gebracht werden. Die Amerikaner werfen Russland «unsicheres und unprofessionelles Vorgehen» vor. Die Russen weisen jegliche Verantwortung zurück. Zum Bericht.

Die Ukraine will die ostukrainische Stadt Bachmut weiter verteidigen. Alle Mitglieder der Militärführung hätten einstimmig  zugestimmt, teilte das Präsidialamt mit.

Russland erweiterte am Dienstag sein ohnehin schon umstrittenes Gesetz zur Ahndung einer «Verleumdung» oder «Diskreditierung» eigener Kämpfer. Hohe Strafen drohen nun nicht nur für Kritik an der Armee, sondern auch an «Freiwilligen», die im Nachbarland kämpfen.

Live-Ticker

04.28 Uhr: Russlands Botschafter in Washington: Amerikanische Drohnen sammeln Daten für Kiew

Moskaus Botschafter in Washington hat den USA vorgeworfen, mit ihren Drohnen Aufklärungsdaten für die Ukraine zu sammeln. «Was machen sie Tausende Meilen entfernt von den Vereinigten Staaten? Die Antwort ist offensichtlich – sie sammeln Geheimdienstinformationen, die später vom Kiewer Regime genutzt werden, um unsere Streitkräfte und unser Territorium anzugreifen», teilte der russische Botschafter Anatoli Antonow in Washington mit, wie die russische Staatsagentur Tass am Mittwoch berichtete. Russland gehe davon aus, dass die USA von weiteren Spekulationen in den Medien absähen «und ihre Einsätze in der Nähe der russischen Grenzen einstellen».

Antonow sagte weiter, die «inakzeptablen Aktionen des US-Militärs in unmittelbarer Nähe zu unseren Grenzen» gäben Anlass zur Sorge. «Wir wissen sehr wohl, für welche Aufgaben solche Aufklärungs- und Kampfdrohnen eingesetzt werden», zitierte Tass aus einer Mitteilung des Botschafters, die in Zusammenhang mit dem Zwischenfall veröffentlicht wurde.

23.31 Uhr: Selenski beschwört Stärke der Ukrainer

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski setzt im Abwehrkampf gegen russische Invasoren auf die Stärke der Ukrainer. «Und die Stärke der Ukrainer und des Staates als Ganzes beruht darauf, dass die Ukrainer in einer entscheidenden Zeit zu Kriegern werden», sagte Selenski am Dienstag in seiner allabendlichen Videoansprache. Seit der Besetzung der Krim durch Russland und seit Kriegsbeginn am 24. Februar des Vorjahres seien Hunderttausende Bürger zu ukrainischen Freiwilligen geworden und «verteidigen die Ukraine gegen die russische Aggression».

«Und Millionen von Menschen helfen», fuhr Selenski fort. «Sie suchen nach allem, was wir zur Verteidigung brauchen, behandeln und rehabilitieren Verwundete, retten Menschen nach russischen Angriffen und arbeiten für die Ukraine und die Ukrainer», sagte er. «Die Stärke unserer Verteidigungs- und Sicherheitskräfte liegt in der Stärke unseres Volkes.» Einmal mehr gab sich Selenski zuversichtlich. «Wir werden diesen Krieg gewinnen», sagte er.

22.39 Uhr: Das geschah am Dienstag (14. 3.)

Drohnenabsturz: Ein russischer Kampfjet ist über dem Schwarzen Meer mit einer amerikanischen Militärdrohne zusammengestossen. Die Amerikaner werfen Russland ein «unsicheres und unprofessionelles» Verhalten vor. Gemäss amerikanischer Darstellung habe ein russischer Kampfjet den Propeller der Aufklärungsdrohne getroffen, die im internationalen Luftraum unterwegs war. Nach der Kollision musste das unbemannte Fluggerät zum Absturz gebracht werden. Russland hat jede Verantwortung zurückgewiesen und sagt, die Drohne sei weder beschossen noch auf andere Weise angegriffen worden.

Litauen: Das Parlament in Vilnius hat die paramilitärische Kampfgruppe Wagner als terroristische Vereinigung eingestuft. Die russische Parallelarmee, die an der Front in der Ostukraine kämpft, sei eine Bedrohung für die öffentliche Sicherheit, hiess in der vom Parlament einstimmig angenommenen Entscheidung.

Kampfjets: Polen könnte der Ukraine in den kommenden vier bis sechs Wochen MiG-29-Kampfjets zur Verfügung stellen, sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki am Dienstag. Das Land hatte bereits letzte Woche signalisiert, dass es als Teil einer Koalition von mehreren Ländern bereit sei, Kampfflugzeuge in die Ukraine zu schicken.

19.44 Uhr: Russland weist Verantwortung bei Drohnen-Absturz zurück

Das russische Verteidigungsministerium hat jede Verantwortung im Zusammenhang mit dem Absturz einer amerikanischen Drohne über dem Schwarzen Meer zurückgewiesen. Die Drohne sei weder beschossen noch auf andere Weise angegriffen worden, heisst es in einer von der Staatsagentur Tass verbreiteten Mitteilung. Viel mehr sei die Drohne mit abgeschalteten Transpondern über das Schwarze Meer in Richtung russische Grenze geflogen, teilte das Verteidigungsministerium der Nachrichtenagentur Interfax mit.

Die russischen Kampfjets hätten den «Eindringling» daraufhin identifizieren wollen. Bei einem scharfen Ausweichmanöver habe die Drohne rapide an Höhe verloren und sei in das Meer gestürzt, lautete die Darstellung des russischen Militärs. «Die russischen Kampfflugzeuge haben ihre Bordwaffen nicht eingesetzt, sind nicht in Kontakt mit dem unbemannten Flugapparat geraten und sind sicher zu ihrem Heimatflugplatz zurückgekehrt», teilte das Verteidigungsministerium weiter mit.

18.16 Uhr: Zusammenstoss von russischem Kampfjet mit amerikanischer Drohne

Über dem Schwarzen Meer ist ein russischer Kampfjet mit einer amerikanischen Militärdrohne zusammengestossen. Die Drohne habe daraufhin zum Absturz gebracht werden müssen, teilte das amerikanische Militär mit. Der Vorfall hatte sich bereits am frühen Morgen (7 Uhr MEZ) ereignet, wurde aber erst am Abend bekannt. «Unser Flugzeug führte eine Routine-Operation im internationalen Luftraum durch, als es von einem russischen Flugzeug abgefangen und getroffen wurde», sagte General James Hecker, Kommandant der amerikanischen Luftwaffe in Europa und Afrika.

Gemäss John Kirby, dem Kommunikationsdirektor des Rats für nationale Sicherheit, sind Abfangmanöver dieser Art an sich nicht unüblich. Dieser Fall steche aber heraus durch das «unsichere und unprofessionelle Vorgehen» der russischen Seite, das zu einem kompletten Verlust der Drohne geführt habe. «Wir müssen uns nicht mit den Russen absprechen, bevor wir in den internationalen Luftraum einfliegen. Das ist weder vorgeschrieben, noch tun wir es», ergänzte Kirby. Präsident Joe Biden sei über den Vorfall informiert worden.

Vom amerikanischen Militär hiess es, zwei russische Kampfjets hätten ein Abfangmanöver mit der Drohne vom Typ MQ-9 betrieben, die im internationalen Luftraum über dem Schwarzen Meer geflogen sei. Einer der Kampfjets habe einen Propeller der Aufklärungsdrohne getroffen. Amerikanische Kräfte hätten das unbemannte Fluggerät daraufhin zu Boden bringen müssen. Vor der Kollision hätten die russischen Jets mehrfach Treibstoff über der Drohne abgelassen und seien vor dieser hergeflogen – in «rücksichtsloser, umweltschädlicher und unprofessioneller Weise». Dieser Vorfall zeuge von einem «Mangel an Kompetenz».

Der Vorfall hat sich über internationalen Gewässern ereignet. Dem russischen Jet sei es gelungen, nach dem Crash zu landen. Das amerikanische Aussenministerium will nach eigenen Angaben direkt mit Russland sprechen und seine Besorgnis über das «unsichere und unprofessionelle Vorgehen» zum Ausdruck bringen. Der russische Botschafter in Washington sei einbestellt worden, sagte der Sprecher des Aussenministeriums, Ned Price. Der amerikanische Botschafter in Moskau habe zudem eine «deutliche Botschaft» an das russische Aussenministerium übermittelt.

18.03 Uhr: Ukraine will Bachmut weiter verteidigen

Die ukrainische Militärführung hat am Dienstag beschlossen, die ostukrainische Stadt Bachmut weiter zu verteidigen. Alle Mitglieder der Militärführung hätten einstimmig der weiteren Verteidigung von Bachmut zugestimmt, teilte das Präsidialamt von Staatschef Wolodimir Selenski mit.

Die ostukrainische Stadt Bachmut ist seit Wochen Brennpunkt an der Ostfront des Landes. Dort versuchen russische Einheiten, angeführt von der paramilitärischen Kampfgruppe Wagner, den Ort mit allen Mitteln zu erobern. Bisher ist es den russischen Angreifern gelungen, die Stadt von drei Seiten zu bedrängen. Bachmut gilt inzwischen als weitgehend zerstört. Beide Seiten sollen in den Kämpfen bereits schwere Verluste erlitten haben.

17:51 Uhr: Niederlande will der Ukraine Minenräumboote zur Verfügung stellen

Die Niederlande stellen der Ukraine Minenräumboote, Radare zur Entdeckung von Drohnen sowie ein amphibisches Brückenbausystem M3 zur Verfügung. Das gab die niederländische Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren bei einem Besuch in Odessa bekannt.

Die Radarsysteme und das M3-System sollten direkt bei den Herstellern erworben werden. Die beiden Minenräumboote sollten 2025 an die Ukraine geliefert werden. Sie sollen im Schwarzen Meer zum Einsatz kommen, um dort nach dem Krieg nach Minen zu suchen.

Das Training für die Besatzung solle in der zweiten Jahreshälfte 2023 beginnen. Neben den Niederlanden beteiligt sich Belgien und möglicherweise auch andere Partner daran.

17.32 Uhr: Schoigu ordnet Verdopplung der Raketenproduktion an

Nach Berichten über einen Munitionsmangel Russlands im Krieg gegen die Ukraine hat Moskaus Verteidigungsminister Sergei Schoigu eine Verdopplung der Raketenproduktion angeordnet. «Die Aufgabe ist hart, aber erfüllbar», sagte Schoigu nach einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums am Dienstag bei einem Besuch in einer Raketenfabrik in der Nähe von Moskau. «Weder die Ukraine noch andere Länder verfügen heute über solche Hochpräzisionswaffen», wird Schoigu zitiert. Russland nutzt die Raketen immer wieder für massive Angriffe auf die Ukraine.

16.39 Uhr: Litauens Parlament stuft Wagner-Truppe als Terrorvereinigung ein

Litauens Parlament hat die paramilitärische Kampfgruppe Wagner als terroristische Vereinigung eingestuft. Die russische Parallelarmee, die an der Front in der Ostukraine kämpft, sei eine Bedrohung für die öffentliche Sicherheit, hiess in der am Dienstag von den Abgeordneten des baltischen EU- und Nato-Landes einstimmig angenommenen Entscheidung. Die Truppe sei unter anderem verantwortlich für das Töten und Foltern von Zivilisten in der Ukraine sowie Bombenanschläge auf Häuser und andere zivile Objekte.

In dem Text fordert die Volksvertretung Seimas in Vilnius auch andere Länder auf, dem Beispiel Litauens zu folgen. Die Einstufung der Truppe, die vom kremlnahen Oligarchen Jewgeni Prigoschin geführt wird, hat vor allem symbolischen Charakter. Litauen hatte zuvor bereits Russlands Angriffskrieg in der Ukraine als Völkermord bezeichnet und Russland als «Staat, der Terrorismus unterstützt und verübt».

Der Leiter des ukrainischen Präsidialamts, Andri Jermak, bedankte sich auf Twitter beim litauischen Parlament für die Entscheidung.

    Thanks to the Lithuanian Seimas for passing a resolution designating the Russian "Wagner" PMC as a terrorist organization. Others should follow suit. Should call culprits culprits.
    — Andriy Yermak (@AndriyYermak) March 14, 2023

16.15 Uhr: Russland verschärft Gesetz gegen «Diskreditierung» der Armee

Russland erweiterte am Dienstag sein ohnehin schon umstrittenes Gesetz zur Ahndung einer «Verleumdung» oder «Diskreditierung» eigener Kämpfer. Hohe Strafen drohen nun nicht nur für Kritik an der Armee, sondern auch an «Freiwilligen», die im Nachbarland kämpfen. Bei einer Verurteilung nach dem neuen Gesetz drohen bis zu 15 Jahre Haft.


13.48 Uhr: Tote nach russischem Raketenanschlag in der Ostukraine

Das russische Militär hat das Zentrum der Stadt Kramatorsk in der Ostukraine mit Raketen beschossen. Bei dem Angriff seien mindestens sieben Menschen verletzt und einer getötet worden, teilte Wolodimir Selenski mit. Diese Taten zögen unvermeidlich «gerechte» Strafen nach sich. Durch den Raketenschlag seien sechs Mehrfamilienhäuser beschädigt worden, sagte er.

Bei Attacken in der Nacht wurden Behördenangaben zufolge im benachbarten Kostjantiniwka mindestens zwei Menschen getötet und sieben verletzt. Mehrere Raketeneinschläge gab es demnach zudem in der umkämpften Stadt Awdijiwka. Dabei seien mindestens ein Mensch getötet und zwei weitere verletzt worden, hiess es.

13.10 Uhr: Polen könnte in den nächsten Wochen Kampfjets an die Ukraine liefern

Polen könnte der Ukraine in den kommenden vier bis sechs Wochen MiG-29-Kampfjets zur Verfügung stellen, sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki am Dienstag. Das Land hatte bereits letzte Woche signalisiert, dass es als Teil einer Koalition von mehreren Ländern bereit sei, Kampfflugzeuge in die Ukraine zu schicken.

10.31 Uhr: Uneinigkeit zwischen Kiew und Moskau bei Laufzeit des Getreideexports

Bei der Laufzeit des Getreideabkommens zwischen Russland und der Ukraine, herrscht offenbar Uneinigkeit. Die russische Nachrichtenagentur TASS zitierte den stellvertretenden russischen Aussenminister Alexander Gruschko, der von einer 60-tägigen Verlängerung sprach. Aus Kiew hiess es am Dienstagmorgen, die Ukraine halte an einer Verlängerung um 120 Tage fest, wie es sie bei den vergangenen Einigungen gegeben hatte. Ein UN-Sprecher sagte der Nachrichtenagentur Reuters, weitere Verhandlungen mit den Parteien dauerten an.

9.30 Uhr: Russland erkennt Internationalen Strafgerichtshof nicht an

Russland erkenne die Zuständigkeit des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag nicht an, wie der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow die Nachrichtenagentur Tass am Dienstag erklärte. Zuletzt berichtete die «New York Times», der Internationale Strafgerichtshof könnte schon in Kürze seine ersten Haftbefehle gegen russische Personen im Zusammenhang mit dem Konflikt in der Ukraine beantragen.
8.51 Uhr: Russland setzt laut britischem Geheimdienst wegen Munitionsmangel alte Geschosse ein

Wegen Munitionsmangels nutzt Russland im Krieg gegen die Ukraine nach britischer Einschätzung veraltete Geschosse. Die Munition sei zuvor als unbrauchbar eingestuft worden, teilte das Verteidigungsministerium in London am Dienstag auf Twitter unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit.

«In den vergangenen Wochen hat sich der russische Mangel an Artilleriemunition vermutlich so verschlechtert, dass an vielen Frontabschnitten die Geschosse streng rationiert werden», hiess es in der Mitteilung. Dies sei mit ziemlicher Sicherheit ein zentraler Grund dafür, warum russische Einheiten zuletzt keine nennenswerte Offensive starten konnte.

    Latest Defence Intelligence update on the situation in Ukraine - 14 March 2023

    Find out more about Defence Intelligence's use of language: https://t.co/Z5SI6SOzPY

   


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